Peggy Berger ist in Dresden geboren und Malerin durch und durch.
Nach ihrem Studium hat sie sich zunehmend dem Gegenständlichen zugewendet. Im fast traumwandlerischen Duktus ihrer Pinselschwünge umreißt sie alltägliche Motive und Szenen auf der Leinwand. Ihre Farben simulieren fröhliche Kurzweil. Doppelte Böden versteckt sie nicht, sondern schmückt sie wie zum Kindergeburtstag aus und betont sie mit Neonfarben. Lässt man sich auf ihre Bilder ein, kann es rasch passieren, dass man die Perspektive verliert und einem der Boden unter den Füßen weggezogen wird. Oben ist plötzlich Unten und Hinten Vorn.
Hin und wieder offerieren Überlagerungen scheinbar Vertrautes, könnten aber auch etwas ganz Anderes darstellen. Der erste Eindruck beginnt zu kippen und man muss seinen Standpunkt neu justieren.
Dem ersten Augenschein nach stellt Peggy Berger durchaus vertraute Dinge dar: Strommasten, Geländer, Fähranlegestellen, Scheunen, Kähne, Brückenkonstruktionen. Aber diese Sujets wirken mitunter, als seien sie ins Zwielicht künstlicher Beleuchtung getaucht. Man ist unsicher was konkret und was Einbildung ist. Alles befindet sich in einem traumhaften Schwebezustand, der Manches suggeriert und Vieles offen lässt. Plötzlich schieben sich andere Erfahrungsmuster darüber und das Straßengeländer wird zum Feldbett eines Ferienlagers, eine Karnevalsszene zum Totentanz, und ein harmloses Kinderspiel zur existenziellen Versuchsanordnung.
Sollte es so etwas wie eine zeitgenössische Spielart des Surrealismus geben, dann wäre Peggy Berger zweifelsohne eine ihrer Vertreterinnen...
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